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Ausgewählte Ereignisse, an denen man Geschenke verteilt und empfängt

Valentinstag | Geburtstag | Ostern | Nikolaus | Weihnachten und der Begriff "Bescherung"

 

Valentinstag

Der Valentinstag am 14. Februar hat eine ganz besondere Geschichte: Ein Bischof namens Valentin, der im 3. Jahrhundert n. Ch. Im italienischen Terni lebte, traute mit Vorliebe junge Paare. Das tat er so lange, bis Kaiser Marcus Aurelius Claudius das Zepter in Rom übernahm. Dessen Devise lautete: „Soldaten statt Gatten“ und Valentins ehespenderisches Treiben war ihm ein Dorn im Auge. „Er traut zuviel, ich traue ihm nicht“. So oder ähnlich soll Claudius über Valentin gesprochen haben. Der daraufhin hinter Gitter wanderte. Am 14. Februar 269 wurde Valentin hingerichtet.

Wie viele christliche Feiertage hat aber auch der Valentinstag heidnische Wurzeln. Im antiken Rom wurde am 14. Februar das Fest des Hirtengottes Lupercus gefeiert. Hier fanden junge Paare in einer Art Liebeslotterie zueinander. Der christliche Valentinstag wurde züchtiger zelebriert: Statt Lose mit den Namen ihrer Liebsten zogen die Jugendlichen nun solche mit den Namen christlicher Heiliger. Dann geriet der Valentinstag in Vergessenheit.

Im England des 15. Jahrhunderts wurde die klassische Tradition zum Valentinstag wiederbelebt. Zunächst sind Valentinspaare willkürlich gebildet worden, die sich mit kleinen Karten und romantischen Gedichten als Geschenk beglückten. Dass zu den Karten noch Blumen kamen, geht auf die Gattin des Dichters Samuel Pepys zurück. Diese reagierte im Jahr 1667 auf einen glühenden Liebesbrief ihres Gatten mit einem Blumenstrauß. Daraufhin fanden sich Nachahmer in der gesamten reichen britischen Gesellschaft. Damals glaubten die Mädchen, sie würden den Mann heiraten, den sie am 14. Februar zuerst vor ihrem Haus erblicken.

Die englischen Auswanderer exportierten den Brauch in die USA. Von dort aus kam er zurück nach Europa. In Amerika ist es auch üblich Blumen und Briefe zu schenken. 1849 ist die erste Grußkarte zum Valentinstag verlegt wurde. Jahr für Jahr verschicken die Amerikaner zum 14. Februar über eine Milliarde Grußkarten. Das ist weit mehr, als in Deutschland pro Jahr an Weihnachts-, Geburtstags- und sonstigen Grußkarten zusammen gekauft wird.

Nach der japanischen Tradition wird am Valentinstag Schokolade verschenkt. Die Frauen beschenken ihre Männer, die männlichen Arbeitskollegen oder die Chefs mit dieser Süßigkeit und bekommen beim so genannten White Day als Antwort weiße Schokolade.

In Europa wird dem 14. Februar noch ein wenig mehr Beachtung geschenkt. Neben Blumen und Pralinen dürfen es inzwischen auch ganz ausgefallene Geschenke sein. Hier zählt nicht nur die Tradition, sondern man möchte seinen Partner überraschen und eine wirkliche Freude bereiten. Beliebte Geschenke sind Parfum, ein Candle-Light-Dinner oder gar die Namensgebung eines Sterns!

Die Finnen feiern den Valentinstag als Freundschaftstag. Dabei geht es nicht so sehr um Liebe, sondern um Freunde und Familie. Sie verschicken sich gegenseitig Karten und kleine Geschenke.

Nach chinesischem Kalender fällt der Valentinstag auf den 7. Juli und heißt Qixi. In Taiwan zum Beispiel wird an diesem als ch’i – hsi (siebter Abend) bekannte Festtag an die alte Sage von Kuhhirt und Weberin erinnert. Das Liebespaar, das durch zwei Sternbilder symbolisiert wird, wurde auf Geheiß des Sonnengottes durch die Milchstraße getrennt und darf sich nur an einem Tag im Jahr, eben jenem siebten Tag des siebten Mondes, vereinigen. Früher haben nach dieser Tradition die jungen Mädchen ihre selbst gebackenen Kuchen und selbst genähten Stoffe in den Garten gebracht, damit die Weberin diese bewerten konnte. Die Mädchen beteten dann zu den Weberinnen für Geschicklichkeit, Tugend und natürlich auch Schönheit. Heute werden kleine Geschenke gemacht – vorzüglich Rosen. Für die Floristen in Taiwan gelten rote Rosen als Zeichen wahrer Liebe/Leidenschaft, gelbe Rosen stehen für Freundschaft, Lilien bedeuten Frohsinn und rote Tulpen eine Liebeserklärung.

Floristen empfehlen allen Valentinsfreunden, sich auch über die Symbolkraft und Farbauswahl der zu schenkenden Blumen Gedanken zu machen. Ein Blumengruß aus roten Rosen oder Tulpen zum Beispiel trifft mitten ins Herz.
Blumen sind das klassische Valentinsgeschenk. Besonders überraschend ist es jedoch, wenn man von einer heimlichen Liebe einen schönen Brief bekommt! Viele warten extra auf diesen Tag, um ihre Gefühle zu offenbaren.

 

Geburtstag

Alle bekannten Geburtstagssitten haben einen alten, magischen Ursprung. Man gratuliert sich gegenseitig zum neuen Lebensjahr, weil man in alten Zeiten glaubte, dass sich die bösen Geister besonders leicht an einen Menschen heranmachten, wenn dieser ungeschützt zwischen den Jahren stand. Deshalb scharten sich die Freunde und Verwandten dicht um ihn herum, um ihn zu behüten. Je früher am Tag so ein Glückwunsch übermittelt wurde, desto sicherer wirkte er, weil er ja den bösen Geistern zuvor kam.

Ein Geschenk multiplizierte die gute Wirkung ungeheuer. Die bösen Geister flüchteten sich erst recht ins Dunkel zurück, wenn Menschen miteinander aßen und feierten und die Kerzen, die dabei brannten, strahlten Zauberkraft aus. Sie trugen die guten Wünsche direkt empor zu den Göttern.

Deshalb entstanden Geburtstagseinladungen und Feste: sie waren eine Schutzgeste und Garantie für Sicherheit im kommenden Lebensjahr. Selbst die Spiele, die bei uns nur noch von den Kindern gespielt werden, dienten einstmals dazu, die Dämonen zu verwirren und zu verjagen. Eine große Rolle haben dabei die Reihentänze gespielt, bei denen sich alle anfassen und einen Kreis bilden. Viele Kreisspiele, bei denen einer im Kreis – und damit geschützt steht – und von einem anderen außerhalb des Kreises gejagt werden muss, wiederholen das Spiel vom Kampf zwischen Gut und Böse.

Früher wurden nur die Könige und Hochgestellten für wichtig genug erachtet, Geburtstag zu feiern. Später wurde es allgemein Brauch, auch für Kinder.

Im Laufe der Zeit hat sich der Geburtstag zu einem der wichtigsten Feste im Lebenskreis entwickelt. In der Tat, der Geburtstag ist ein besonderes Lebensfest, das spüren lässt: Dich gibt es nur einmal auf dieser Welt, du bist ein Original. Für einen Tag steht das Geburtstagskind im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und das macht es gerade auch für die Kinder zu solch einem wichtigen Fest, das in verschiedenen Ländern auch mit unterschiedlichen Bräuchen gefeiert wird.
In Dänemark zum Beispiel wird an Geburtstagen die Nationalflagge aus dem Fenster gehängt. Wenn ein Kind Geburtstag hat, werden die Geschenke um sein Bett herum verteilt, während es schläft, damit es sie in der Früh beim Aufwachen sieht und der Geburtstag ein Tag der Freude wird.

In Großbritannien ist es Tradition, Geburtstagskindern jeglichen Alters kleine Überraschungen und süßes in den Kuchen einzubacken. Diese Tradition findet ihren Ursprung im Mittelalter, wo man symbolhafte Dinge im Kuchen versteckte, da diese dem Geburtstagskind Glück und Reichtum bringen sollten.

Reisen wir nach Mexiko, so erleben wir dort eine sogenannte Pinata, ein aus Pappmache gebasteltes, mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken gefülltes Tier, das an einen Baum oder an die Decke gehängt wird. Die Geburtstagskinder schlagen so lange mit Stöcken auf die Pinata ein, bis sie kaputt geht und die Füllung an alle verteilt werden kann.

So unterschiedlich in verschiedenen Ländern Geburtstag gefeiert wird, so kann der Tag auch einige Überraschungen liefern, wenn man die Traditionen nicht kennt. Es gibt Länder und Kulturen, wo der Geburtstag ein Tag wie jeder andere auch ist. In einigen Ländern ist es nicht üblich das Geburtstagkind zu beschenken und in wieder anderen Ländern ist der 21. Geburtstag sehr viel wichtiger als der 18.

 

Ostern

Liturgie und Brauchtum des Osterfestes haben sehr weit verzweigte Wurzeln. Das Osterfeuer ist zweifellos heidnischen Ursprungs, es sollte die Wintergeister vertreiben und die Sonne hervorlocken.

Die Kirche feiert Ostern als Fest der Erlösung durch Tod und Auferstehung Jesu. Die Nacht von Karsamstag zu Ostersonntag wird als Osternacht bezeichnet. Vor vielen Kirchen wird aus einem Stein ein Feuer entfacht. Die sprühenden Funken sind ein Symbol für die Auferstehung Jesu aus dem steinernen Grab. Der Priester entzündet die Osterkerze am Feuer und trägt sie in die Kirche.

Fleisch und Brot der Speisenweihe und des Osterfrühstücks gehen auf das jüdische Passahfest zurück, das an den Auszug aus Ägypten erinnert.

Das Osterei kennen fast alle Kulturen als Zeichen der Fruchtbarkeit. Zunächst waren die Ostereier nur einfarbig. Später wurden sie mit bunten Mustern und Bildern verziert. Es gab sogar wertvolle Schmuckeier aus Silber und Gold, die mit Edelsteinen besetzt waren. Der Sonnenkönig, Ludwig XIV. von Frankreich, schenkte seiner Freundin ein Osterei, das so groß war, dass es von vier Pferden gezogen werden musste. Es bestand nur aus Schokolade.

Alles, was dem Menschen Heil und Glück bringt, muss erst mühsam erworben werden. So lautet ein alter Volksglaube. Ostereier, die nach langem, geduldigem Suchen endlich gefunden werden, haben also eine starke Heilkraft. Außerdem macht die Suche den Kindern auch Spaß.

Der Osterhase bemalt die Eier und versteckt sie anschließend. Kein Mensch weiß, wer auf die Idee mit dem Hasen gekommen ist. Aber er wurde wahrscheinlich ausgewählt, weil er sehr fruchtbar ist. Er ist, genauso wie das Ei, ein Fruchtbarkeitssymbol. In früheren Zeiten hatte der Hase allerdings Konkurrenz: In Holstein und Sachsen war es der Hahn, im Elsass der Storch und in der Schweiz der Kuckuck, der den Kindern die Eier brachte.

Außer diesen Tieren gibt es noch den Osterfuchs, welcher in verschiedenen Gegenden Deutschlands und in der Schweiz die Eier brachte. In Tschechien gibt es um den Osterfuchs den Brauch des Brezelbackens. Die Mütter backen in der Nacht vor Ostern Brezeln, welche sie im Garten an einem Strauch aufhängen und den Spruch „Der Fuchs hat sie verloren“ aufsagen. Die Kinder gehen schließlich nach draußen und holen sie, um sie zu essen – als Vorbeugemaßnahme gegen Zahnschmerzen.

In Australien hingegen wird noch ein anderes Tier als Gabenbringer angenommen: der Kaninchennasenbeutler. Dieser ist in Australien besser angesehen als der Hase, welcher dort eigentlich ein Schädling ist.

 

Nikolaus

Aus dem Leben des Heiligen Nikolaus sind nur wenige Daten überliefert. Er wurde um das Jahr 270 als Sohn wohlhabender Eltern in Patara/Kleinasien geboren. Als junger Mann wurde er zum Bischof von Myra, einer bedeutenden Hafen- und Handelsstadt am östlichen Mittelmeer (heute Türkei) geweiht. Er hat wahrscheinlich noch die letzte Welle der Christenverfolgung im Römischen Reich miterlebt. Sein Todesjahr liegt zwischen 345 und 351. Schon bald nach seinem Tod wurde er zu einem der meistverehrten Heiligen.

Im Jahr 1087 haben während der Kriegswirren Kaufleute die Gebeine des Heiligen Nikolaus nach Bari in Italien gebracht, wo eine prächtige Kirche dafür erbaut wurde. Nikolaus muss ein Mensch gewesen sein, der die persönliche Not seiner Mitmenschen besonders gespürt und zugepackt hat, um Kindern, Müttern, Vätern – ja ganzen hungernden Familien zu helfen. Unzählige Legenden erzählen davon.

In aller Welt wird der 6. Dezember, der Nikolaustag, als sein Todestag gefeiert. Kein Heiliger wurde jemals so beliebt wie der Heilige Nikolaus. Er gilt als Schutzpatron der Kinder, der Studenten und Bettler, der Seeleute, Kaufleute und Notare, der Reisenden, Fischer und Bäcker. Vielerorts wurde er zum Gaben- und Geschenkebringer.

Noch heute ist bei den Kindern der Brauch beliebt, am Vorabend des Nikolaustages einen Stiefel, einen Nikolausstrumpf oder einen Teller vor die Türe zu stellen und ihn voll Freude am Morgen gefüllt vorzufinden.

 

Weihnachten und der Begriff „Bescherung“

„Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geiste.“ So fasst der liturgische Text die „Verkündigung“ und die „unbefleckte Empfängnis“ Mariens zusammen. Sie leiten die Adventszeit ein, in der die Christenheit auf die Ankunft (lat.: advenire = „ankommen“) des Herrn an Weihnachten wartet.

Wir feiern den Geburtstag Jesu in der Heiligen Nacht und am 25. Dezember. Der zweite Feiertag, der 26. Dezember, ist der Tag des Heiligen Stephanus, des ersten Märtyrers, der als Diakon in Jerusalem für seinen Glauben an Jesus gestorben ist. Die orthodoxen Christen feiern das Weihnachtsfest am 6. Januar.

Reformation, Gegenreformation, katholische Reform und der evangelische Pietismus machten Weihnachten zum Familienfest. Ursprünglich mit der Feier in der Kirche verbundene Utensilien und Bräuche (Weihnachtslieder, Krippenspiel) wurden von den Familien übernommen und im eigenen Haus nachvollzogen. Das geschah zuerst beim Adel und den Patriziern, dann bei immer weiteren Kreisen. Ehemals evangelisches Brauchtum (Christbaum, Adventskranz, Turmblasen) vermischt sich mit katholischen Bräuchen (Weihnachtskrippe, Sternsingen).
Die weihnachtliche Bescherung war dann im 19. und 20. Jahrhundert fester Bestandteil einer familiär geprägten Weihnachtsfeier der Arbeiter-Kleinfamilie. Lohnerwerbslose Arbeiterehefrauen hatten in dieser neuen Lebensform erstmals Zeit, sich auf Familie und Kinder zu konzentrieren, „Familie“ zu kultivieren und „Nestpflege“ zu betreiben. Arbeiter und Bürger orientierten sich an höfischen Formen, übernahmen die Geschenkbräuche des Adels und Patriziates. Die Form der Weihnachtsfeier folgte nicht allein aus dem jeweiligen Besitzstand, sondern wurde manchmal – in entsprechenden Kreisen – zu einem jährlichen Prestige-Wettbewerb um den größten Baum, die meisten Kerzen, den kostbarsten Christbaumschmuck, die exquisitesten Festmenüs und die demonstrativ teuersten Geschenke.

Die ironisch zu verstehende Bemerkung, dass etwas „eine schöne Bescherung“ sei, kennzeichnet die Zwiespältigkeit, die mit der Bescherung heute verbunden ist. Der nur im Deutschen gebräuchliche Terminus „Bescherung“ ist abgeleitet von dem mittelhochdeutschen Wort „beschern“, welches so viel wie „zuteilen“ oder „verhängen“ bedeutete. Verwendet wurde der Begriff meist in Verbindung mit Gott oder Schicksal: „Es ist mir (von Gott) beschert.“

Weil die Weihnachtsgeschenke als Geschenke des „Christkinds“ gedeutet wurden, also eine Art von nicht hinterfragbarer Zuteilung waren, wurden Kinder „beschert“. Zeitpunkt und Form der Bescherung variieren: Heute werden die Kinder meist am Heiligen Abend nach Anbruch der Dunkelheit zur „Bescherung“ gerufen. In vielen Familien ist es auch üblich, dass die Kinder ihre Geschenke am Morgen des ersten Weihnachtstages finden.

Der Heilige Abend ist ein besonderes Fest und jede Familie hat hier ihre eigenen Traditionen und Rituale. In den meisten Familien ist er Höhepunkt des bald zu Ende gehenden Jahres, verbunden mit vielen, oft hohen, Erwartungen und Wünschen.